Das Grünsprech-Lexikon


 

Täglich werden wir mit Begriffen aus dem Umfeld der Energiewende  konfrontiert, die sich im Wortsinn als Kauderwelsch, sachfremd oder rhetorische Beschimpfungen herausstellen. Frank Hennig greift Bezeichnungen heraus und klärt auf (Mit Erlaubnis der Quelle: http://www.rolandtichy.de/)

 

Frank Hennig, Dipl.-Ing. für Kraftwerksanlagen und Energieumwandlung, hat sein Arbeitsleben in Kraftwerken eines großen Konzerns verbracht. Die letzten mehr als zehn Jahre war er als Arbeitnehmervertreter insbesondere für PR und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich.

Inhalt


Solar Impulse 2

In diesen Tagen erschien als eine der Spitzenmeldungen die Nachricht von der erfolgreich absolvierten Erdumrundung von ç Piccard und Andrè Borschberg mit einem Solarflugzeug namens „Solar Impulse 2“. Ohne jeglichen Brennstoff schafften sie es, innerhalb von reichlich 16 Monaten den Globus zu umrunden.

 

Trotz unterwegs nötiger Reparaturen und Wartezeiten auf besseres Wetter ist dies als ingenieurtechnische Meisterleistung zu sehen und der Ehrgeiz und der Wagemut der Initiatoren und Piloten ist zu würdigen. In einem einsitzigen Cockpit eines Fluggerätes bis zu 118 Stunden zu sitzen und den Widrigkeiten einer ungeheizten Kabine ohne Druckausgleich wie auch den Turbulenzen zu trotzen ist eine physische, psychische und fliegerische Meisterleistung.

 

Die „Solar Impulse“ mit einer Spannweite von 72 Metern (12 Meter mehr als eine  Boeing 747), der bescheidenen Antriebsleistung eines Kleinwagens und dem Gewicht eines SUV war den Wetterbedingungen während des Fluges in besonderer Weise ausgesetzt. Normale Flugzeuge haben eine wesentlich größere Flächenbelastung und auch Antriebsleistung, was mehr Flugstabilität verleiht. Der sparsame Vortrieb führte unter anderem auch dazu, dass bei Gegenwind zeitweise eine Vorwärtsbewegung über Grund nicht mehr realisiert werden konnte.

 

Die Leistung der Konstrukteure und Piloten bestand darin, aus vorhandener Technik ein Flugzeug als Technologieplattform für neueste IT, Navigationstechnik und Flugzeugtechnik geschaffen zu haben. Das hat allerdings seinen Preis. Sponsoren gaben 150 Millionen Euro dazu, um das Projekt realisieren zu können. Flugzeugbauer oder Airlines waren nicht darunter, diese haben mit anderen Problemen zu kämpfen. Mit Spannweiten jenseits des Jumbo-Jets die Nutzlast eines einsitzigen Segelflugzeugs zu befördern, hat mit Realitäten des Lufttransports wenig zu tun.

 

Auch ein Technologiesprung hat nicht stattgefunden. Zum Einsatz kamen Karbonfasermaterial, Elektromotoren, gängige Lithium-Polymer-Akkus und  monokristalline Solarzellen. Diese haben einen Wirkungsgrad von kaum über 20 Prozent und werden in ihrem Grundprinzip seit den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts produziert. Selbst wenn es gelänge, den Wirkungsgrad der Zellen wie auch die Energiedichte der Akkus zu verdoppeln, reichte das gerade aus, um drei statt eine Person zu transportieren, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern –  sofern das Wetter einen Start überhaupt zulässt.

 

Natürlich war nicht beabsichtigt, ein Konkurrenzprodukt zu bewährten Verkehrsflugzeugen herzustellen. Es ging, wie immer bei PR-intensiven Aktionen, um Botschaften: Energie sparen, zeigen, dass die Energiewende möglich sei, Mahnung an den westlichen Lebensstil. In der Tat ist „Solar Impulse 2“ eine Mahnung insofern, dass man mit einem solchen Gerät aus Sicherheitsgründen lieber nicht fliegen sollte.

 

Die Solar- und Klimaszene feiert auf ihren Webseiten schon den Durchbruch, vor allem aber eine gelungene Form von Botschaft und Mahnung.

 

Die Leistung der beiden Wagemutigen besteht darin, zu zeigen, dass man ohne Brennstoff um den Globus fliegen kann. Solares Fliegen ist möglich, was nicht heißt,  dass es auch sinnvoll ist. Die Leistung der Akkus und Solarzellen würde eine beladene 747 kaum zwei Minuten in der Luft halten. Die Energiedichte fossilen Treibstoffes ist durch Sonneneinstrahlung und Elektrospeicher nicht annähernd erreichbar.

 

Mehr als 150 Millionen Euro wurden verbraten, um zu zeigen, dass es „im Prinzip“ funktioniert. Es gibt an dem Fluggerät keine einzige neue Erfindung. Auch ein neues Patent ist nicht bekannt. Und es hat, so die ZEIT, eben nicht viel mit der Zukunft des Luftverkehrs zu tun.

 

Piccard sagt, das Ganze sei ein Symbol. Die ganze westliche Umweltpolitik scheint nur noch auf Symbole aus zu sein. Zeichen setzen ist „in“, völlig unabhängig von Realitäten. Die ethischen Frage, was man mit mehr als 150 Millionen Euro in einer Welt voller Elend und Not alles Gutes hätte tun können, darf man Solarfetischisten nicht stellen. Die dahinter stehende aus deren Sicht wichtigere grüne Botschaft, die sich wie immer an das Bauchgefühl der Wohlstandsbürger richtet, lautet etwa: „Wenn man schon mit der Kraft der Sonne die Erde umrunden kann, muss es doch möglich sein, auf festem Boden eine 100 prozentig regenerative Energieversorgung zu installieren.“ Ja, liebe Freunde des Lichts und gediegener Subventionierung, das ist möglich, wie heutzutage fast alles technisch machbar ist. Es bleibt das Problem, dass das keiner bezahlen kann. Selbst in sonnenverwöhnten Gegenden ist der Wüstenstrom noch lange nicht konkurrenzfähig.

 

Die aufregende Weltumkreisung in dieser Form wird die einzige ihrer Art bleiben. Eine „Ikonografie eines sauberen Luftverkehrs“ (taz) ist geschaffen und  die Botschaft verkündet. Eine Wiederholung wäre zu teuer.

Illusionen wurden geweckt.

 

Illusionen von heute sind die Enttäuschungen von morgen.

 

Nur gesteht man sich dann die Illusionen nicht ein, sondern sucht Schuldige. In diesem Fall kämen die Ölkonzerne, die Airlines, „die Wirtschaft“ oder der pfennigfuchsende westliche Fluggast in Frage.

 


Offshorehaftungsumlage, die

Verschleiernde Bezeichnung für eine besonders perfide Methode, Stromkunden in die Tasche zu greifen. Diese werden im Wortsinn in Haftung genommen für die Unfähigkeit der Politik, die Energiewende und alle Beteiligten, insbesondere die Nutznießer der steigenden Kosten, zu koordinieren.

 

„Die Umlage wurde zur Deckung von Entschädigungszahlungen eingeführt, die durch verspäteten Anschluss von Offshore-Windparks an das Übertragungsnetz an Land oder durch langdauernde Netzunterbrechungen entstehen können“, so die Bundesnetzagentur. Bisher hat das die Endkunden schlappe 1,6 Milliarden Euro gekostet – freilich Peanuts, wenn man die EEG-Umlage von jährlich über 20 Milliarden Euro (mit steigender Tendenz) betrachtet.

 

Völlig neu jedoch der Sachverhalt: Zwei Bauträger (der für die WKA offshore und der für die elektrische Anbindung) schaffen es manchmal nicht, sich terminlich abzustimmen. Dadurch stehen fertige WKA auf See herum und können nicht produzieren – welch Desaster für die Investoren – es gibt keinen Profit!

 

Und dafür nimmt die Politik die Bürger in Haftung!

 

Wenn das Schule macht, könnte dies zum Beispiel im Bereich der Wohnungswirtschaft diese Folgen haben: Ein bereits mit Datum unterschriebener Mietvertrag für eine Neubauwohnung kann nicht erfüllt werden, da das Haus zwar fertig ist, aber der Stromanschluss noch fehlt. Obwohl der künftige Mieter nicht einziehen kann, muss er dennoch einen Teil der Miete schon bezahlen – damit der Investor wenigsten teilweise Gewinn erzielen kann. Undenkbar? In Zeiten der Energiewende leider traurige Realität.

 


Dreckschleuder, die

Kampfbegriff der grünen Szene für konventionelle Kraftwerke, insbesondere Braun- und Steinkohlekraftwerke. Weitgehend unwissende Ideologen wollen damit die Assoziation zu extrem hohen und schädlichen Emissionen wecken. Da alle Kohlekraftwerke in Deutschland dem BImsch (Bundesimmissionschutzgesetz) und ihren Verordnungen unterliegen und streng überwacht werden – und die Grenzwerte einhalten – bezieht sich der Begriff „Dreck“ speziell auf das emittierte CO2.

CO2 ist allerdings weder giftig noch schmutzig, sondern einfach ein Gas sowie Lebensbaustein (für die Photosynthese), technisches Gas, Löschmittel und Lebensmittelzuschlagstoff (E 290).

Ist den Grünlingen eigentlich bewusst, dass sie über die Nahrung ständig “Dreck” zu sich nehmen?

 

Anstatt sich an tatsächlich großen Emittenten wie chinesischen Kraftwerken mit sparsamer Filtertechnik abzuarbeiten, wird permanent vor allem deutsche Kraftwerkstechnik bekämpft. Und wenn weiße Kühlturmwolken den „Dreck“ eben nicht erkennen lassen, werden nur noch Gegenlichtfotos mit entsprechend dunklen Wolken präsentiert – wie übrigens auch durch einen Großteil der so genannten „Qualitätsmedien“. Der Mainstream lässt grüßen.

 

Insbesondere junge Leute fallen auf diese Art Propaganda herein, denn sie wissen nicht, wie die Verhältnisse noch vor wenigen Jahrzehnten waren. Da galten kräftig rauchende Schlote noch als Sinnbild für Frieden, Wohlfahrt, Produktion und Versorgungssicherheit. Alles Parameter, die heute selbstverständlich sind. Wie lange noch?

 


Vorreiter, der

Häufig benutzter Begriff, um bildhaft die Rolle der deutschen Energiewende im internationalen Zusammenhang darzustellen. Gern auch erweitert zur „Vorreiterrolle“.

 

Speziell zu Zeiten internationaler Klimakonferenzen gern genommen, um eine angeblich führende Rolle Deutschlands beim Umbau der Energiewirtschaft zu postulieren und noch „ehrgeizigere“ Ziele zu fordern (ehrgeizig bedeutet in diesem Zusammenhang nichts anderes als teurer).

 

Auch bei inländisch leise geäußerten Zweifeln angesichts der ausufernden Kosten wird der „Vorreiter“ gern als Argument genutzt, denn der voranschreitende Pionier habe eben höhere Kosten als die anderen, die nach ihm kommen.

 

Im Wortsinn kann sich aber ein Vorreiter nur als solcher bezeichnen, wenn ihm andere Reiter folgen. Wenn wir uns umschauen, folgt uns allerdings – keiner.

 

Kein Land der Welt legt seinen stabilsten CO2-armen Teil der Energieversorgung – die Kernkraft – zu gesetzlich festgelegten Terminen still und verfügt gleichzeitig die Außerbetriebnahme von Kohlekraftwerken, auch wenn dies aus Kompromissgründen zunächst als „Sicherheitsbereitschaft“ bezeichnet wird. Die Verwirklichung der reinen Wind- und Sonnenlehre steht ganz oben auf der Agenda. Selbst die Empfehlungen des IPCC, auch die Kernkraft und die CO2-Abscheidung (CCS-Technologie) als Minderungsoptionen zu nutzen, schlägt man hierzulande hochmütig aus. Derweil beobachtet die Welt interessiert den Lauf der deutschen Energiewende und treibt den Ausbau der eigenen Energiesysteme voran, mit dem jeweils optimalen Energiemix.

Der Hinweis, dass das deutsche EEG international oft kopiert wurde, ist richtig, allerdings wurden diese Gesetze dann auch angepasst im Sinne von eingedampft (z.B. Spanien, Italien) oder wieder abgeschafft (z.B. Tschechien) – schlicht aus Kostengründen. Auch der weltweit kräftige Ausbau regenerativer Erzeugungsanlagen erfolgt nur dort, wo er subventioniert wird oder sich eben rechnet. Um den steigenden Bedarf zu decken, wird weiter investiert in Kernkraft, Kohle und Gas.

 

Nüchtern denkende Menschen würden als Reiter, dem niemand folgt, die Frage stellen, ob die Richtung überhaupt stimmt. Anders in Deutschland. Hier werden eher das Gravitationsgesetz, das Induktionsgesetz und das Ohmsche Gesetz novelliert als wirksam das EEG . . .

 


unumkehrbar

Oft gebrauchtes Adjektiv im Zusammenhang mit dem „Atomausstieg“. Gern als Forderung verwendet, zeigt sich dann die ganze Anmaßung grüner Politik. Die selbsternannten Weltretter wollen nicht nur uns sagen, was erlaubt ist und was nicht, sie wollen das sogar für die künftigen Generationen in 20, 50 oder 200 Jahren tun. Gefangen in typisch deutscher Nabelschau werden Entwicklungen der Kernenergetik in der Welt tapfer ignoriert, schließlich handelt es sich um Teufelszeug.

 

Während China – vor kurzem noch Empfänger deutscher Entwicklungshilfe – inzwischen selbst Kernkraftwerke bauen kann und dies forciert (derzeit sind über zwanzig im Bau), gibt Deutschland seine Kompetenzen in Sachen Forschung und Anwendung der Kernphysik politisch gewollt nach und nach auf.

 

Um den Energiehunger der Welt zu stillen, werden alle möglichen Quellen genutzt. Indien wird seine Kohleförderung bis 2020 auf etwa 1,5 Milliarden Tonnen verdoppeln. Während in Deutschland jedes Kilogramm eingespartes CO2 wie ein Fetisch gefeiert wird, setzt man im aufstrebenden Indien andere Schwerpunkte: „Der größte Schadstoff ist die Armut“, so der indische Umweltminister.  Zusätzlich und um den Bedarf zu decken, sind fünf Kernkraftwerke im Bau.

 

Ob wir es wollen oder nicht, in 41 Ländern der Welt plant oder baut man neue Kernkraftwerke, teils neue Reaktortypen mit höheren Wirkungsgraden und höherer Sicherheit. Die Entwicklung wird weitergehen – ob und wann wir die Sonne auf die Erde holen können und mittels Kernfusion eine nie versiegende Quelle erschließen, ist noch offen, aber in jedem Fall dann das Ergebnis kernphysikalischer Forschung.

 

Natürlich gibt es irreversible, also unumkehrbare Prozesse. Zum Beispiel die Mischung zweier verschiedener Flüssigkeiten (gleicher Dichte) oder den Wärmeübergang von einem wärmeren Körper auf einen kälteren. Menschliche Entscheidungen dagegen sind immer revidierbar, zumal wenn sie in die weite Zukunft oder, wie beim Atomausstieg, bis in die Ewigkeit reichen sollen.

 

Politisch gesehen hat „unumkehrbar“ einen schalen Beigeschmack, etwas endsieghaftes.

 


Sauriertechnologie, die

Kampfbegriff zur Bezeichnung konventioneller Kohle- und Kernkrafttechnologie. Soll suggerieren, dass es sich um veraltete, große und unflexible Technologien handle.

 

Regenerative Erzeugungsarten wie Biomasseverbrennung (als Lagerfeuer oder Raumheizung) sowie die Nutzung der Wasser- und Windkraft sind allerdings in der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft wesentlich eher genutzt worden. Die Verwendung von Kohle statt Holz sowie die Erfindung der Dampfmaschine kamen später und ermöglichten erst die Industrialisierung. Die erste praktische Anwendung der Photovoltaik 1955 fand etwa zur gleichen Zeit wie die erste energetische Nutzung der Kernenergie zu friedlichen Zwecken statt. Das Alter von Kohle- und Kernenergienutzung rechtfertigt also nicht den „Saurier“-Ansatz.

 

Waren unsere Vorfahren noch stolz auf immer größere technische Einrichtungen wie Gebäude, Brücken, Türme, Industrieanlagen und eben auch Kraftwerke, gilt heute beeindruckende Größe in einer naturwissenschaftlich schlechter gebildeten Gesellschaft eher als Makel und angsteinflößend. Dabei sind größere Anlagen schlicht Ergebnis besserer technologischer Möglichkeiten und senken durch die so genannten positiven Skaleneffekte schlicht den Preis pro Produkteinheit. Das führt zu enormen Effektivitätserhöhungen, betrachtet man etwa den Bedienaufwand in großen Industrieanlagen und die damit verbundene relativ geringe Beschäftigtenzahl.

 

Auch große Betriebe sind in ihren Eigentumsformen nicht gut beleumdet. Wird dem Familienbetrieb trotz manchmal schlechterer Arbeits- und Lohnverhältnisse weitgehend Sympathie entgegengebracht, ist der Begriff „Konzern“ inzwischen negativ besetzt, im Grunde zum Schimpfwort verkommen. Obwohl dieser Zusammenschluß von Unternehmen meistens geregelte Mitbestimmung bis hin zum Aufsichtsrat bietet, Tarifverträge und Sozialleistungen und relativ sichere Arbeitsplätze, ist es hier die schiere Größe, die diese Wirtschaftseinheit suspekt macht. Konzerne und deren „Bosse“ sind weitgehend Buhmann, obwohl sie das Gleiche wollen, wie der Bäcker an der Ecke: Gewinn machen, damit sie und die Mitarbeiter davon leben können. Also: Größe an sich ist kein Makel.

 

Die nächste Suggestion soll der bildhafte Vergleich mit den großen fossilen Reptilien bringen. Sie waren durch Masse und Größe sicher nicht die flinksten und dies wirft man heutigen Großkraftwerken hinsichtlich der Regelfähigkeit vor. Obwohl kaum einer derjenigen, die das behaupten, die Regelfähigkeit mit Zahlen belegen kann (oder will), wird wie in einer Gebetsmühle behauptet, Kern- und Kohlekraftwerke könnten kaum oder nicht ihre Leistung ändern. Um hier nicht in die Details gehen zu müssen, betrachten wir ein Beispiel aus der Praxis: Samstag, 9. August 2014. In einem Zeitraum von 9 Stunden und 15 Minuten (zwischen 13:30 Uhr und 22:45 Uhr) gehen in Deutschland Wind- und Sonnenstrom im Umfang von 30.582 Megawatt aus dem Netz – so viel wie etwa 30 Großkraftwerke. Der Wind flaut ab, die Sonne geht unter. Die Spitzenlast (Bedarf) lag an diesem Tag nur bei etwas über 50.000 Megawatt. Der höchste Stundengradient lag zwischen 18 und 19 Uhr und betrug minus 6.619 Megawatt. Die „dargebotsabhängigen“ Erneuerbaren stellten ihre Tätigkeit weitgehend ein und lieferten danach so gut wie nichts mehr.

 

Trotzdem mußte die Netzfrequenz bei konstant 50 Hertz gehalten werden, um die Versorgung zu sichern. Wie ist es gelungen, bei diesem enormen Leistungsrückgang die Versorgung zu sichern? Der grün-ökologisch korrekten Lesart entsprechend wäre zu vermuten, daß hocheffiziente und gut regelbare Gaskraftwerke in die Bresche gesprungen sind. Doch leider erfüllt sich diese Hoffnung nicht. Im gesamten August 2014 waren deutschlandweit nur zwischen 500 und 1.500 MW Gaskraftwerksleistung am Netz, zumeist wärmegeführt und deshalb unbrauchbar für die Netzregelung. Und so bleibt die für manche bittere Erkenntnis, dass Braun- und Steinkohlekraftwerke im Verbund mit Pumpspeicherwerken diese Regelaufgabe erfüllten. Auch in dieser Hinsicht zeigt sich der Begriff der „Sauriertechnologie“ als praktisch falsch, eben als billige Propaganda.

 


Klimaleugner, der

Bezeichnung für ganz selten anzutreffende Menschen, die behaupten, dass es das Klima als Statistik von Wetterparametern über einen längeren Zeitraum nicht gäbe.

 

Im übertragenen und stark erweiterten Sinn im Grünsprech verwendet, um Menschen zu diskreditieren, die der These des durch Menschen verursachten globalen Temperaturanstiegs widersprechen oder diese auch nur bezweifeln oder hinterfragen. Führt dazu, dass sich viele Menschen, insbesondere Wissenschaftler und Politiker, öffentlich zu diesem Thema nicht äußern, um nicht Gefahr zu laufen, in die Ecke der Klimaleugner gestellt zu werden. Ein Klassiker der Schweigespirale nach Noelle-Neumann.

 

Anstelle des üblichen wissenschaftlichen Diskurses von These und Antithese, der zu weiteren Erkenntnissen führt, geht politisch dominierte Klimawissenschaft davon aus, dass mit der These des menschengemachten Wetterwandels (der zum Klimawandel führt) ein unumstößliches Ergebnis vorliegt. Als Begründung dient, dass eine Mehrheit der Wissenschaftler diese Auffassung teile. Vergessen wird, dass seinerzeit auch eine Mehrheit an Wissenschaftlern die Erde für eine Scheibe hielt.

 

Die Diskussionshoheit soll bei den Verfechtern des menschengemachten Klimawandels verbleiben, um im Sinne dahinterstehender Geldgeber und Lobbygruppen Alarmismus teils bis zur Hysterisierung zu  betreiben und damit harte wirtschaftliche Interessen durchzusetzen.

 

Die sprachliche Nähe zum „Holocaustleugner“ ist gewollt und dient der Vorverurteilung und Stigmatisierung kritischer Geister.

 


Stromer

Nette Begrifflichkeit, um elektrisch betriebene Straßenfahrzeuge, in der Regel elektrisch angetriebene knuffige PKW, zu bezeichnen.

 

Obwohl Elektromobilität in Form von Eisen- und Straßenbahn bewährte Technik ist und Emissionen aus Ballungsgebieten fernhalten, werden sie politisch und wirtschaftlich stiefmütterlich behandelt. Von der Straße auf die Schiene – das war einmal. Die Deutsche Bahn, wohlgemerkt ein Staatskonzern, hat kürzlich die Schließung von 215 Güterbahnhöfen entschieden. Zahlreiche Straßenbahnbetriebe in kommunaler Hand darben und können meist nur durch die Quersubventionierung am Leben bleiben.

 

Es bleibt einer offenbar desorientierten Regierung überlassen, das Steuersäckel aufzumachen, um dem besser gestellten Teil der Bevölkerung, der überhaupt die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs in Erwägung ziehen kann, unter die Arme zu greifen. Im Vergessen darüber, dass weder das Automobil selbst, noch die Braunsche Röhre oder der Transistor irgendwelcher Subventionen bedurfte, um sich durchzusetzen, wird wieder mit administrativer Brachialgewalt und unter Verschwendung von Bürgergeld versucht, eine Wunschtechnologie zur Marktreife durchzusubventionieren.

 

Berta Benz holte bei ihrer ersten Überlandfahrt unterwegs das Benzin aus der Apotheke. Auf die Idee, über ein Henne-Ei-Problem beim Tanken zu schwadronieren, kam sie einfach nicht. Die Tankstellen kamen von allein, weil es sich rechnete. Aber aus Erfahrung ist in der Politik offenbar wenig Weisheit zu ziehen. Bleibt das Umweltargument. Ja, die Stromer fahren örtlich emissionsfrei, in der Bilanz spielt jedoch der deutsche Strommix eine Rolle. Und der führt dazu, dass ein E-Smart mehr Emissionen verursacht als ein Diesel-Smart. Berücksichtigt man den höheren Energieaufwand für die Herstellung der Stromer, muss dieser erst mal hunderttausend Kilometer fahren, um das CO2-Äquivalent eines vergleichbaren Benziners zu erreichen. Sicher wird dies weniger mit mehr regenerativem Strom im Netz, der aber zumindest nachts, wenn die Stromer üblicherweise geladen werden sollen, in Form von Sonnenstrom nicht zur Verfügung steht.

Fast jedes Bundesland hat seit zirka 20 Jahren Geld für Forschung, Versuche und wissenschaftliche Begleitung ausgegeben. Auf der Insel Rügen zum Beispiel wurden bei einem Flottenversuch 1992 bis 1995 sechzig LKW, Busse, Transporter und PKW getestet, für schlappe 40 Millionen D-Mark. Zu dieser Zeit war die Euphorie groß.

 

Zum Verbleib der Fahrzeuge gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Mercedes Benz kündigte an, 2003 den ersten reinen E-Wagen der A-Klasse zu präsentieren, allgemein ging man davon aus, dass Brennstoffzellenfahrzeuge etwa 2010 „massentauglich“ sein würden. Viele Jahre und viele Millionen Subventionsgeld später nun erneut der Versuch, diesmal mit richtig viel Geld, eine eben noch nicht marktfähige Technologie politisch zu pushen. Politik ist Tagesgeschäft, vorausschauendes Denken wird zugegebenermaßen vom Wähler schlecht honoriert. Zeit und Geld sind relativ, wie wir jedes Jahr am BER erfahren. Und so schwanken die Entscheidungen von der Abwrackprämie 2009 über den Versuch der Ausländermaut und die Einführung der Gigaliner bis zur Subvention für den Stromer.

 

Ergebnisse sind der Fernbusboom, die Verlagerung von Verkehr von Schiene und Fluss auf die Straße, verfallende Straßen und Schienen und die augenfällige Zunahme an SUV im Straßenbild. Diese panzerähnlichen Fahrzeuge, die vor Jahren noch unter das Kriegswaffenkontrollgesetz gefallen wären, stehen symbolisch für  eine Verkehrswende in die falsche Richtung, hervorgerufen von einer politischen Laienspielgruppe, der der Wähler zu viel zutraute.

 

Und so stehen sie früher oder später alle im Stau: Der LKW, der Fernbus, der Gigaliner, der Benziner, der Diesel, der SUV und der Stromer.

 


Sonnenkönig, der

Freundliche Bezeichnung für Leute, die mit der Energiewende schnell sehr reich geworden sind, speziell auf dem Gebiet der Fotovoltaik. Ihre anzuerkennende Leistung besteht darin, zum richtigen Zeitpunkt mit viel Geld in die Subventionswirtschaft eingestiegen zu sein.

 

Namentlich zählt Ex-RTL-Ikone Daniel Küblböck dazu, der seine erste Million 2005 fast komplett in eine Solaranlage in Niederbayern steckte. O-Ton: „Die SPD hat mich reich gemacht.“

 

Auch wer schon richtig reich ist, wie zum Beispiel Familie Quandt, macht mit Wind und Sonne noch mehr Kohle. Frank Asbeck, Mitbegründer, Urgestein und heute noch Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen machte den Großteil seines mehrere hundert Millionen betragenden Vermögens mit der Kraft der Sonne in Symbiose mit dem deutschen EEG. Er begründete die „SolarWorld AG“, für die er nochmal 130 Millionen Euro Staatsknete in Form von Fördermitteln einfuhr, und ist eifriger Sonnenlobbyist mit Wirksamkeit bis in EU-Kreise.

 

Auf der jährlich veröffentlichten „Liste der Schande“ der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz finden sich für 2014 drei Solarkonzerne unter den zehn größten Kapitalvernichtern – Platz 1 nimmt, wie im Jahr davor, Solarworld ein. Sage und schreibe 99,5 Prozent des Kapitals wurden hier in den drei Jahren davor verbrannt. Trotz dieser Rückschläge durch das Platzen der Solarblase nach 2012 ließ es sich Asbeck gut gehen. 2013, als sein Konzern bereits in großen Schwierigkeiten steckte, kaufte er mal nebenbei Thomas Gottschalk für mehr als fünf Millionen Euro Schloss Marienfels am Rhein ab. Gleichzeitig fegte eine erste Entlassungswelle durch das Unternehmen und er sprach von weiteren „Anpassungen auf der Lohnkostenseite“. Als nach dem Schuldenschnitt die Firma gerettet schien, wurde auf Schloss Marienfels kräftig gefeiert – ungewohnt für die Nachbarn auf der anderen Rheinseite, die Gottschalks kulturvolle Anwesenheit kaum bemerkt hatten. Immerhin erreichte die Lautstärke einen Pegel, der die Nachbarn die Polizei rufen ließ. Vom direkt benachbarten Schloss Calmuth kam allerdings kein Protest, denn das gehörte Asbeck schon vorher.

 

Inzwischen ist nach Schuldenerlass  und Kapitalschnitt die Insolvenzgefahr gebannt und der Sonnenkönig kann entspannter feiern. Solarworld ist der letzte verbliebene Großkonzern der Sonnenkraft Deutschlands, muss jetzt allerdings in einem Rechtsstreit mit einem Siliziumlieferanten in den USA eine nächste Bewährungsprobe überstehen.

 

Übrigens wird die EEG-Umlage im nächsten Jahr vermutlich steigen.

 


Grünstrom, der

Landläufige Bezeichnung für Strom, der aus regenerativer Erzeugung (Wind, Wasser, Sonne, Biomasse, Geothermie) stammt.

 

In Analogie zur grünen Natur und weil kein fossiler Rohstoff als Brennstoff für den laufenden Betrieb verbraucht wird, hat sich der Begriff Grünstrom eingebürgert.

 

International gibt es auf ihn eine teils andere Sicht. Um die Abgrenzung zu Strom aus fossilen Quellen deutlich zu machen, gilt zum Beispiel in Schweden auch Atomstrom als „grüner“ Strom, da dessen Produktion sehr emissionsarm erfolgt. Ein Atomausstiegsbeschluß ist dort jüngst kassiert worden, zehn ältere Reaktoren sollen sukzessive durch neue ersetzt werden und Grünstrom produzieren.

 

Durch das Marketing nach der Strommarktliberalisierung 1998 kam auch die Farbe Gelb ins Spiel. Ein deutscher Stromkonzern gründete mit großem Aufwand eine Tochtergesellschaft, die fortan vorgab, gelben und günstigen Strom zu verkaufen. Günstig ist immer relativ, Farbe immer nur Symbol. Sobald der Strom im Verbundnetz landet, ist er durch den Mix grau wie der Alltag, egal, welche Farbe man ihm zuschreibt.

 

Bei der Elektrizität handelt es sich um einen Fluss von Ladungsträgern, der durch Parameter wie Stromstärke, Spannung, Widerstand bestimmt wird. Strom ist geräusch- und geruchlos, unsichtbar, farb- und charakterlos, hilfreich, geräuschlos, manchmal sogar tödlich gefährlich, völlig ungeachtet der Art seiner Herstellung.

 

Seine Verbreitung ähnelt menschlichem Verhalten  – er nimmt immer den Weg des geringsten Widerstands. In der Praxis bezieht der Grünen-Stadtbezirksverordnete in Berlin Treptow-Köpenick trotz 100-prozentigem Ökostromvertrag seinen Strom fast immer vom benachbarten Heizkraftwerk Berlin-Klingenberg, Baujahr 1927 und braunkohlebefeuert. Die Leitungslängen zu Windkraftanlagen oder Solarparks in Brandenburg sind zu groß, um den Grünstromanteil in seinem örtlichen Graustrom zu pushen.

 

Grünstrom aus Wind und Sonne bedarf immer der Einbettung in ein Netz, das die Schwankungen durch Sonnenlauf und Launen des Wetters auffängt und zusätzlich die Systemdienstleistungen (Frequenz- und Spannungshaltung, Blindleistung) liefert. Dies geschieht mit Hilfe der rotierenden Massen der Turbinen-Generatorsätze. In Ländern mit sehr hohem Grünstromanteil, z.B. Norwegen, erledigt das die Wasserkraft und bei uns werden konventionelle Kraftwerke eben auch zu diesem Zweck weiter gebraucht, auch wenn mit wachsendem Eifer gegen die physikalischen Zusammenhänge demonstriert wird.

 

Grünstrom ist uns lieb und teuer, für die meisten aber nur teuer. Das Besondere daran ist, dass er dank eines Gesetzes namens EEG eine Umverteilung von Geld hervorbringt, unter der vor allem die unteren sozialen Schichten leiden. Der Geringverdiener, Rentner oder Hartzer in der Mietwohnung hat weder Geld noch Platz, in eine Solaranlage investieren zu können. Er zahlt aber zwangsweise dem Beamten, Zahnarzt oder Anwalt die acht- oder mehrprozentige Rendite auf dessen Eigenheimdach. Um die 400.000 Haushalte in Deutschland schaffen das nicht und kriegen jährlich – zumindest zeitweise – den Stecker gezogen.

 

Bei der Prognose der Entwicklung der EEG-Umlage zeigen sich Politiker und politische WissenschaftlerInnen immer wieder auf dem falschen Fuß. Spitzenreiter im Fach falsche Vorhersagen ist unser aller Dosenpfand- respektive Eiskugel-Jürgen, Grünen-Linksaußen und aktiver Mitverursacher des vermurksten EEG. Im Jahr 2004 weissagte er, dass die Förderung des Grünstroms den Durchschnittshaushalt nicht mehr als eine Kugel Eis pro Monat kosten werde. Nunmehr sind es etwa 20 Kugeln, eispreisunbereinigt.

 

Einer seiner Nachfolger im Amt, Herr Röttgen von der CDU („Muttis Bester“) lag in einem Spiegel-Interview 2012 auch gut daneben: „Ein Durchschnittshaushalt zahlt zur Förderung der erneuerbaren Energien etwas mehr als zehn Euro im Monat. Viel mehr sollte es nicht werden . . .“. Nun gut, es ist bis heute etwa das Doppelte geworden.

 

Kanzlerin Merkel verkündete 2011 im Bundestag, dass die EEG-Umlage „nicht über die heutige“, also damalige, „Größenordnung von 3,5, Cent pro Kilowattstunde“ steigen solle. Nun ja, reden und handeln sind bei Politikern nur selten kongruent. Aktueller Stand: 6,35. Prognose: Steigend, es wird weiter mit 20-jähriger Gelddruckgarantie zugebaut.

 

Und Frau Professor Kemfert, laut ZEIT „Miss Energiewende“, prophezeite 2011 eine EEG-Umlage für 2020 von 3,64 Cent pro Kilowattstunde.

 

Ex-Umweltminister Altmeier hatte 2013 den Mut auszusprechen, dass sich die bis 2022 gesetzlich zugesicherten Einspeisevergütungen auf etwa 680 Milliarden Euro summieren.

Den Sanierungsbedarf der desolaten Berliner Schulen schätzt man auf etwa zwei Milliarden Euro, die WHO den Aufwand für die weltweite Ausrottung der Kinderlähmung auf 5,5 Milliarden Euro. Beides kommt mangels Geld nicht voran.

 


Aktivist, der

Gern auch als Aktivist*in oder AktivistIn(en) benannt, da oft ein Zusammenhang mit genderaffinem Klientel gegeben ist. Bezeichnet Menschen, die sich für eine Sache aktiv einsetzen.

 

Ehemals in der DDR gebrauchter Begriff, um Arbeiter für  hohe Leistungen in der Produktion als „Aktivist der Sozialistischen Arbeit“ auszuzeichnen und deren Vorbildwirkung zur Steigerung eben dieser Produktion zu nutzen. Wurde mit Urkunde und Medaille honoriert.

 

Damit besteht heute kein Zusammenhang mehr.

 

Es existiert eine Spezialisierung, die zu den Erweiterungen Umwelt-, Tierschutz-, Klima-, Menschenrechts- oder Antisowieso- führt. Der Aktivist tritt in der Regel nicht allein, sondern fast immer in Gruppen Gleichgesinnter auf und äußert sich durch Aktionen, weniger durch Argumente. In Diskussionen werden oft Argumente durch Sprechchöre, Trillerpfeifen oder anderes ersetzt. Die Anlässe, die zum Auftreten von Aktivisten führen, können sehr verschieden sein und richten sich in der Regel gegen etwas, seltener für etwas.

Die wenigsten Aktivisten werden helfend wirksam und wenn, wie zum Beispiel bei den Tafeln oder in der Flüchtlingshilfe, werden sie nicht mehr so genannt, sondern sind schmucklose Ehrenamtliche. Da deren Tätigkeiten praktische Arbeit implizieren, passen sie zum Bild des Aktivisten nicht mehr, denn der steht für höhere Ideale, also mindestens für die Rettung von Bäumen, Tierarten, des Klimas oder der ganzen Welt, die insbesondere vor Menschen geschützt werden muss.

 

Kennzeichnend für die Stellung des Aktivisten ist sein Gruppenverhalten, in  denen er sich permanent durch Diskussionsprozesse mit Gleichgesinnten in seinem Anliegen selbst bestätigt und nicht genehme Argumente von außen blockiert.

 

Während man in Deutschland den Aktivisten medial und politisch den Teppich ausrollt, kann ihr Auftreten international auch mal daneben gehen. Wenn man beim „Zeichen setzen“ versucht, eine Bohrinsel zu entern, setzt Verwunderung ein,  wenn die Gegenseite das nicht als Geländespiel, sondern als Angriff auffasst.

 

Überhaupt ist das „Zeichen setzen“ die Lieblingsbeschäftigung von Aktivisten. Aber weil das Abseilen von Brücken, Plakate hoch halten, Gleise besetzen, Ballonflug und ähnliches inzwischen altbacken wirken und medial kaum noch Quote bringen, sind verschärfte Aktionen stark im Kommen. Land- und Hausfriedensbruch, Nötigung, Vandalismus, Sachbeschädigung und Brandstiftung sind zunehmend im Werkzeugkasten der Aktivisten zu finden. Die Legitimation dafür holen sie sich aus ihrer vermeintlichen moralischen Überlegenheit gegenüber schnöden, zumal bürgerlichen Gesetzeswerken. Weitgehend unabhängig von der Schwere durchgeführter Straftaten werden die nunmehr Kriminellen von den Medien weiterhin liebevoll als Aktivisten bezeichnet.

 

Aktivisten sind allerdings sehr sensibel, wenn sie auf Widerstand treffen. Daher umgeben sie sich mit einem Netzwerk guter Anwälte und sympathisierender Journalisten und nehmen manchmal „Polizeibeobachter“ oder Politiker, die sich selbst zu „parlamentarischen Beobachtern“ erklären, zu ihren Auftritten mit. In der Regel fehlt es den Aktivisten nicht an Finanzkraft. Sollte es zu Geldstrafen kommen, können diese locker durch hinter ihnen stehende Organisationen bezahlt werden. Diese wiederum beziehen den Großteil ihrer Finanzen aus Fördermitgliedschaften, die in einigen gesellschaftlichen Kreisen zum guten Ton gehören.

Soziografisch sind Aktivisten vor allem im Altersbereich von 18 – 30 Jahren, mit Abi in der Tasche, solide halbgebildet, das Freiwillige Ökologische oder Soziale Jahr vor oder hinter sich, bei Mutti wohnend und den geisteswissenschaftlichen Studienplatz suchend oder innehabend, zu verorten. Ausnahmen sind zeit- und finanzstarke Pensionäre und Rentner, die nach örtlich ausgeübtem Widerstand die Wärme und Nähe der gleichdenkenden Gemeinschaft schätzen lernten und mit Demoreisen eine neue Touristiksparte begründen. Sie sind zwischen Antiatom Gorleben, Antigentechnik Berlin, Anti-Stuttgart 21, Gegen-TTIP München und Antibraunkohle Lausitz unterwegs und bilden Masse. Der Eindruck, halb Deutschland wäre auf den Demos vertreten, ist trügerisch. Es sind oft immer dieselben.

 

Arbeitnehmer, Handwerker, Selbständige, medizinische Fachkräfte, Ingenieure oder Naturwissenschaftler sind aus nachvollziehbaren Gründen eher selten unter ihnen anzutreffen – sie müssen die Gesellschaft am Laufen halten und Steuern zahlen.

 

Aktivisten sind unterschiedlich stark radikalisiert und oft verschwimmen die Grenzen des eigentlichen Ziels der Aktivitäten und die Bewegung mündet in Gesellschafts- und Systemkritik. Die Degrowth-Theorie steht dann vorn auf der der Liste der Ideologien und das Bedingungslose Grundeinkommen wird umschwärmt. Eine Vermischung mit politischen Gruppen findet statt, die wenigstens zugeben, zuvorderst das „Schweinesystem“ beseitigen wollen.

 

Ältere Aktivisten etablieren sich im politischen System in einschlägigen Parteien oder steigen in ihren Kreisen zu Führungskräften auf oder durch gewachsene Erkenntnis und Lebensweisheit aus.

 


Wüstenstrom, der

Bezeichnung für Strom, der in Wüstengebieten produziert wird. Gemeint ist Solarstrom aus Fotovoltaik oder Solarwärme. Auf Grund der hohen Strahlungsdichte in den äquatornahen Gebieten besteht die Hoffnung, zu konkurrenzfähigen Preisen die Elektrifizierung der meist weniger entwickelten Länder vorantreiben zu können.

 

In Gebieten ohne Netzanschluss Solarstrom zu nutzen, um Licht in die palmenblattgedeckte Laube zu bringen, ist für die Bewohner ein großer Fortschritt.

 

Namibia stellte bereits auf der Expo 2000 in Hannover die Technik dazu vor, ganz ohne Hilfe von Eurosolar, Klimaallianz oder den Grünen.

 

Die großtechnische Nutzung erweist sich indes als schwierig und vor allem teuer.

 

Die reine Fotovoltaik erfordert immer ein dahinterliegendes Netz, das durch andere Kraftwerkstypen ausgeregelt wird und / oder große Speicherkapazitäten. Eine andere Option sind solarthermische Kraftwerke, in denen durch konzentriertes Licht ein Arbeitsmedium erwärmt wird, das eine Turbine antreibt. Durchwachsene Erfahrungen dazu gibt es bereits in den USA, Spanien und Marokko.

 

Die Stadtwerke München haben im spanischen Andasol schlappe 64 Millionen Euro abschreiben müssen, nachdem die spanische Regierung die zugesicherte Einspeisevergütung von 46 (!) Cent pro Kilowattstunde strich. Marktwirtschaftlich betreiben lässt sich ein solches Kraftwerk offensichtlich nicht, auch wenn die Sonne keine Rechnung schickt. Übrigens klagen die Münchner und andere deutsche Investoren jetzt vor dem in Deutschland besonders übel beleumdeten internationalen Schiedsgerichtshof ICISD gegen Spanien.

 

Die Moral von der Geschicht’: Vertrau Subventionen nicht

Bekannter ist sicherlich das Projekt DESERTEC, das nach medialem und politischem Hype inzwischen krachend gescheitert ist. Das eigentlich Interessante daran sind nicht die vorher absehbare Tatsache selbst, sondern die Fehleinschätzungen bekannter Persönlichkeiten, denen man an dieser Stelle einen gewissen Mangel an gesundem Menschenverstand attestieren muss. Selbst die Ethikkommission schätzte seinerzeit in ihrem ethisch-theoretischen Bericht das Projekt als wichtigen Ansatz für die (deutsche!) Energiewende ein.

 

Das hochgejubelte Wüstenstromprojekt wurde 2009 gestartet und 2014 im kleinen Kreis zu Grabe getragen, nachdem sich unter anderem Eon, die HSH Nordbank, Bilfinger, Siemens und Bosch zurückgezogen hatten.

 

“Das Projekt wird nicht nur die europäische Energieversorgung revolutionieren und auf eine neue, klimafreundliche Grundlage stellen.“ – so der damalige schleswig-holsteinische Umweltminister von Boetticher  im Juni 2009.

 

Klimapapst Hans Joachim Schellnhuber, der den Weltuntergang nur durch eine „große Transformation“, also Weltrevolution, für vermeidbar hält, machte sich offenbar auch nicht allzu viele Gedanken über mögliche Probleme. Dabei sind das mühsame Streben und die Konflikte, Stromleitungen von Nord- nach Süddeutschland zu bauen, Kleinkram angesichts der Distanzen in Nordafrika und von Afrika nach Europa. Ganz zu schweigen von den politischen Unwägbarkeiten. Selbst bei wohlwollender (und kostenträchtiger) Zustimmung der örtlichen Potentaten stellt sich die Frage nach dem Wert von Verträgen mit ihnen, wenn ein Militärputsch, ein arabischer „Frühling“ oder schlicht ein Regierungswechsel dazwischen kommen. Und die möglichen technischen Probleme beim Einfangen der Sonnenkraft werden mit dem üblichen Solaroptimismus nicht erst genannt, zum Beispiel der Tag- / Nachtausgleich oder die Spiegelerblindung durch Sandstürme. Während sichere Atomendlager angeblich nicht möglich sind und CO2 nicht sicher unter der Erde gelagert werden kann (obwohl das beim Erdgas keine Probleme bereitet), waren die Ökoszene und auch der Klimaberater beim Wüstenstrom voll optimistisch.

Schellnhuber 2009: “An diesem Vorhaben kommt niemand vorbei: Die Solarenergie aus großen Kraftwerken im Sonnengürtel der Erde wird zukünftig eine strategische Rolle bei der globalen Energieversorgung spielen …“. Zur Erinnerung: Man hoffte damals, dass ab 2050 etwa 15 % des europäischen Strombedarfs mit Wüstenstrom gedeckt werden könnten.

 

Frau Professor Kemfert vom DIW, sonst immer für Ökostromeuphorie zu haben, relativierte allerdings schon 2010 ein klein wenig:

 

„Das Desertec-Projekt … ist ein gutes Projekt, ein richtiges Projekt zur richtigen Zeit. Allerdings sollte in der öffentlichen Berichterstattung vermieden werden, zu glauben, man würde diese Projekte nur installieren, um Europa mit Strom zu versorgen. Zunächst einmal muss es darum gehen, in den nordafrikanischen Staaten . . . die Energieversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen. … Erst dann wird man auch Strom nach Europa liefern können. Dies wird Jahrzehnte dauern … Es wird nicht 70 Jahre dauern, bis man überhaupt Wüstenstrom nach Europa wird liefern können. Es wird aber mindestens 70 Jahre dauern, bis man eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien in Europa wird schaffen können …“

 

Afrika setzt auf Gas und Atomkraft

Doch afrikanische Staaten haben diese Zeit nicht und wollen endlich Strom ohne tägliche Unterbrechungen. Ägypten vergab unlängst einen Großauftrag an Siemens zur Errichtung dreier Großkraftwerke auf Erdgasbasis mit je 4.800 Megawatt Leistung, deren Finanzierung Deutsche Bank, HSBC und KfW IPEX-Bank übernehmen. Der Sudan vereinbarte mit China den Bau eines Kernkraftwerks.

 

Wenn die Nutzung der Sonnenenergie selbst in den sonnenreichsten Gegenden der Welt schon problematisch und aus Kostensicht kaum darstellbar ist, wie kann sie in Deutschland je konkurrenzfähig sein? Der Bundesverband Solarwirtschaft möchte „Solarenergie rasch zu einer tragenden Säule der Energiewirtschaft“ ausbauen. Nochmal zur Kenntnis: Deutschland liegt zwischen dem 48. und 55. Breitengrad, etwa auf gleicher Höhe mit dem südlichen Kanada und Neufundland. Die Sonne schaut im Dezember und Januar nur für knapp acht bis neun Stunden flach über den südlichen Horizont. Die Sonnenstromausbeute der Module beträgt dann etwa 15 Prozent im Vergleich zum Sommer.

 

Man muss schon ein sehr sonniges Gemüt oder den unbedingten Willen zum Abschöpfen maximaler Subventionen haben, dann von einer tragenden Säule zu fantasieren. Bildlich gesprochen kippt die Säule jeden Abend um und ist im Winter nicht mehr als ein Stummel, der über die Mittagszeit aufgerichtet wird. Und wenn er wieder umgefallen ist, schalten die Leute das Licht ein und brauchen den meisten Strom.

 

Ja, natürlich kann man Speicher installieren. Aber die rechnen sich in Deutschland nicht und sind im Streichelzoo der Erneuerbaren nicht durch das EEG begnadet. Und von technischen, politischen und Akzeptanzproblemen reden wir jetzt mal nicht.

 

Erfreuen wir uns lieber am täglichen Sonnenaufgang und wertschätzen die ach so gestrige, aber zuverlässige Kraftwerkstechnik.

 


Phantomstrom, der

Dieser ist im Grunde der Phantomschmerz der Energiewende: Es gibt diesen Strom nicht, er tut aber finanziell den Verbrauchern richtig weh.

 

Ursache dieser teuren Misere ist nicht ein schlichter Webfehler im EEG, sondern eine in voller Absicht durch Lobbyisten ins Gesetz geschriebene Gelddruckberechtigung für die Ökoindustrie in Form des § 12. Sie führt dazu, dass überall, wo es die Regionalplanung gestattet, gebaut werden darf, unabhängig von der Netzsituation.

 

Während beispielsweise in Polen der investierende Windmüller die Zustimmung des Netzbetreibers braucht, um eine Genehmigung zu bekommen (und auch einen Mindestjahresertrag garantieren muss),  werden in Deutschland die Netzbetreiber gezwungen, jede noch so abgelegene Anlage anzuschließen, auch auf hoher See, und die Kosten über die Netzgebühren allen Verbrauchern im Versorgungsgebiet aufzudrücken. Dies führt bei der Ökoindustrie zur Mentalität des „build and forget“ und zu hohen Netzgebühren dort, wo viele Windkraftanlagen stehen, wie in Meck-Pom oder Brandenburg. Das Grundprinzip der Energiewende, gültig für die so genannten Erneuerbaren lautet: keinerlei unternehmerisches Risiko. Einfach bauen und vergessen, um den Rest müssen sich andere kümmern: Energieableitung, Netzausbau, Ausregelung der Schwankungen, Abrechnung . . .

 

Als einziges Risiko bleibt, dass der Projektentwickler Wind- oder Sonnenprognosen schöngerechnet hat oder die Anlagen ihre vorhergesagten Parameter nicht erreichen.

 

Als Folge des EEG muss auch Strom, der auf Grund von örtlichen Netzüberlastungen nicht abgenommen und damit nicht produziert werden kann, vergütet werden. Hinzu kommen erhebliche Kosten für die Abregelung (das „Redispatch“) konventioneller Kraftwerke von zur Zeit etwa 1,2 Milliarden Euro, steigende Tendenz gesichert. Die „Entschädigung“ für den nicht erzeugten Ökostrom belief sich 2015 auf etwa 250 Millionen Euro. Wenn WKA durch Herumstehen Geld verdienen, sind sie auch keinem Verschleiß ausgesetzt. Ein guter Deal für die Windmüller.

 

Emden-Ost, das nächste Millionengrab

Der größte Schildbürgerstreich ist jedoch in der Nordsee zu erwarten: Nördlich von Borkum entsteht „Emden-Ost“, ein schicker Offshore-Windpark mit einer installierten, das heißt möglichen Leistung von 900 Megawatt. Doch leider gibt es ein kleines Problem: Die Windräder werden zwar ab 2019 betriebsbereit sein, auch die Umspannstationen im Meer und sogar ein Kabel, um den Strom in Emden-Ost an Land zu bringen – aber dort versandet dann dieser Teil der Energiewende. Denn die nötige Leitung für den Weitertransport wird wohl erst 2021 fertig werden. Grotesker Effekt: Weil der Betreiber eine Zusage über die Stromproduktion hat, werden pro Jahr bis zu 900 Millionen Euro für Strom fällig, der gar nicht in das Stromnetz eingespeist, also nicht produziert wird – Phantomstrom eben.

 

„Wenn es in bis zu drei Jahren keine inländische Leitung geben wird, wovon ich ausgehe, werden also bis zu 2,7 Milliarden Euro sprichwörtlich in den Sand gesetzt“, kritisierte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Michael Fuchs. Die Zahl mag hoch gegriffen sein, da zumindest ein Teil des Stroms über andere bestehende Leitungen abtransportiert werden könnte. Aber dass über drei Jahre tatsächlich eine Milliardensumme zusammenkommen könnte, wird aus den Kreisen von Netz- und Windparkbetreibern keinesfalls bestritten. Dass sich Suedlink und andere Trassen nach Süden verzögern, ist der Festlegung auf Erdverkabelung geschuldet, die komplett neue Planverfahren erfordern. Wie sich nach dem Fall der letzten Regelstäbe in Neckarwestheim und Isar Zwo ab 2022 die Versorgung Süddeutschlands darstellen wird, ist noch nicht genau abzusehen. Eine zweite Preiszone wäre noch das geringste Problem. Da niemand mehr das Wort „Problem“ benutzt, sagen wir also zeitgeistkompatibel: Es wird herausfordernd.

 

Der Netzausbau holpert auch an anderen Stellen. Seit 2005 versucht 50Hertz die Uckermarkleitung nach Berlin zu erneuern, im Wesentlichen eine Aufrüstung einer 220 Kilovolt- zu einer 380 Kilovolt-Leitung. Mehrere Bürgerinitiativen arbeiten dagegen an und erzielten 2016 wiederum Erfolg vor Gericht – es wird also immer noch nicht gebaut. Die vorgebliche Gefahr von Leukämie und Fehlgeburten gibt den Gegnern die nötige Motivation sowie natürlich einige hinter ihnen stehende Organisationen.

 

Immer öfter müssen die WKA-Felder in der Uckermark und Vorpommern abgeschaltet werden, weil die regionalen Netze überlasten. Gern von Grünen genommenes Argument: Die Abregelung sei nötig, weil Kohlekraftwerke die Netze „verstopfen“ würden. Wieder eine typische grüne Nebelkerze. Im Nordosten gibt es keine Kohlekraftwerke in der Nähe und wenn woanders ein solches zurückgefahren wird, hilft das dem örtlich überlasteten Netz nicht – im Gegenteil. Ist im Norden viel Wind, müssen Kraftwerke im Süden gegenfahren, eben damit die Übertragungsleitungen nicht überlasten.

 

In diesen Fragen gibt es nun die angeblich alle Probleme einfangende Lösung: Erdkabel. Dass diese bis zu achtmal teurer sind, stört die Umweltbewegten nicht, es ist ja das Geld aller, das über Netzgebühren dafür eingesammelt werden muss. Aber ob jedem bewusst ist, dass Erdkabel nicht unsichtbar und folgenlos bleiben?

 

Konverterstationen und Bürgerwiderstand

Es bleibt eine etwa 25 Meter breite Schneise, die nicht bebaut werden darf. Die Eigenwärme der Kabel führt zur Austrocknung der darüber liegenden Erde, so dass diese schlechter bewächst. Strahlung und Magnetfeld sind mitnichten geringer. Und es braucht Konverterstationen als verbindende Elemente zum Drehstromnetz.

 

Hier tut sich eine neue Spielwiese auf, als Vorgeschmack dazu ein Forumeintrag zu einer geplanten Konverterstation in Osterath:

 

„Die Planung der Konverterstation . . . stieß sofort in der Breite der Bevölkerung auf Widerstand. Die Maße der Anlage sind extrem und verändern das Ortsbild total. Das darf nicht hingenommen werden!!!“

Eine Konverterstation beansprucht solide 100.000 Quadratmeter Fläche, davon werden etwa 20.000 Quadratmeter von einer etwa 20 Meter hohen Halle belegt. Nicht nur deshalb wird es diese Technik nur für lange Strecken geben.

 

Die Windmüller können sich gelassen zurücklehnen und dem Trudelbetrieb ihrer Anlagen zusehen. Phantomstrom bringt Geld. Jede Änderung am EEG wird hart bekämpft und mit dem Ende der Erneuerbaren wird gedroht, respektive dem Nichterreichen der „Klimaziele“ und damit dem sicheren Ende der Welt.

 

Dass Windkraftanlagen kein CO2 vermeiden, weil ihr eingespeister Strom an anderer Stelle Zertifikate spart, also gegenläufig zum Emissionshandelssystem wirkt, wollen immer noch nicht alle Ideologen verstehen. Wirksam wäre dagegen, mit dem realen Geld an Stelle des Phantomstroms Zertifikate zu kaufen und dem Markt zu entziehen. Das wäre eine CO2-Minderung.

Der Phantomstrom ist aber kein über uns gekommenes Schicksal, sondern Menschenwerk. Verursacht von Lobbyisten, die Politik machen – Phantompolitikern eben.

 


Jobwunder, das grüne

Durch nichts zu erschütternde Wunschvorstellung linker und grüner Politiker.

 

In der Annahme, dass viele Subventionsmilliarden auch positive volkswirtschaftliche Effekte in Form neuer Arbeitsplätze haben müssten, werden reale Entwicklungen vollkommen verdrängt.

 

Wie in diesen Parteien üblich, geht Glauben vor Wissen. Und so repetiert man das Mantra vom zu erwartenden – oder schon eingetretenen – Wunder zahlreicher neuer Arbeitsplätze. Tatsache ist aber, dass die tatsächlich eingetretene, subventionierte Beschäftigung bei den „Erneuerbaren“ seit 2012 eingebrochen ist. Gravierendstes Ereignis war das Platzen der Solarblase als Folge jahrelanger Überförderung und strammen Politikversagens.

 

Dabei begann alles so hoffnungsvoll mit vielen neuen Namen: Odersun, First Solar, Conergy, Q-Cells, Solon, Bosch Solar, EverQ, Ersol, Schott Solar, Sunways, Antec, Solarwatt, Solon, Aleo Solar, Solar Milennium, EPV Solar – Aufzählung nicht abschließend. Die meisten von den optimistisch Gestarteten gibt es nicht mehr.

 

In Frankfurt an der Oder, wo das Wirtschaftsleben ruhig und überschaubar ist, setzte 2005 ein Boom ein. Die Chance, Solarhauptstadt zu werden, schien zum Greifen nah und die Freude war groß, als sich mit Odersun, First Solar und Conergy gleich drei Schwergewichte der Branche niederließen. Es gab feierliche Einweihungen, kluge Sprüche, fast 120 Millionen an Subventionen und Niedriglöhne.

 

Im Jahr 2012 waren alle wieder weg. First Solar überwies in der Zeit seines segensreichen Wirkens zirka eine Milliarde Euro Profit an die Zentrale in Ohio und ging wie die Abendsonne wieder gen Westen. Um Frankfurt/Oder vor der Zahlungsunfähigkeit zu bewahren, griff das Land Brandenburg dem Stadtkämmerer nochmal mit 22 Millionen Euro unter die schweißnassen Arme. Die 2.000 Mitarbeiter im Schatten des Sonnenuntergangs, zum großen Teil Billiglöhner mit Stundensätzen um sechs Euro, standen jetzt im Regen. Die Solarindustrie legte auf altmodische Sachen wie Tarifverträge, mitbestimmende Betriebsräte, Berufsausbildung, Zeitzuschläge und deutschen Firlefanz wie Weihnachts- und Urlaubsgeld wenig Wert. Dann eher amerikanische Arbeitszeitmodelle mit zwölfstündigen Tag- und Nachtschichten.

 

Wenn schon die Gewerkschaften meist vor dem Tor bleiben mussten, hilft vielleicht der Bundesverband der Solarwirtschaft (BSW)? Der erklärte sich für solche Fragen rundweg nicht zuständig.

 

Um möglichst schnell viel Geld zu verdienen, sparte man in der Solarbranche auch in der Forschung – nur 2,5 % des Gewinns ging in F&E, nicht mal die Hälfte des sonst in der Industrie Üblichen. Gewollt wurden Technologievorsprung und Marktführerschaft. Wenn die Gierigen aber an der Forschung knausern, ist es kein Wunder, wenn die Chinesen Marktführer werden. Und so halbierte sich die Zahl der Arbeitsplätze von 2007 bis 2014.

 

Immerhin waren 2014 über 355.000 Menschen insgesamt bei den „Erneuerbaren“ subventioniert beschäftigt, wenn auch durch Abgrenzungsprobleme nur teilweise. Während im konventionellen Bereich nur die direkt Beschäftigten gezählt werden, nicht aber Anlagenbauer und Dienstleister, gibt man sich in der grünen Wirtschaft großzügig. Nicht nur die zum Betrieb der Anlagen und ihrer Herstellung nötigen Menschen werden gezählt, sondern jeder, der auch nur anteilig Hand anlegt wie der Dachdecker, der hin und wieder ein Solarpanel aufschraubt.

 

So waren 2011 von 133.000 der Solarwirtschaft zugerechneten Menschen nur 18.000 direkt in der Produktion solcher Teile tätig. Die anderen zählten unter „Handwerk, Vorbereitung und Sonstiges“. Trotzdem ist die Blütezeit  lange vorbei und wird – dem Mindestlohn und den EEG-Reförmchen sei Dank – in dieser Form einer künstlichen, nicht marktgerechten Blase nicht wiederkommen.

 

Nur ein Bundesland schmückt sich mit einem „Energiewendeminister“. Diesen Titel trägt in Schleswig-Holstein die eventuell kommende grüne Lichtgestalt Robert Habeck. Er behauptete auf einem Grünenparteitag, die Erneuerbaren bräuchten nicht mehr weiterentwickelt, sie müssten nur noch „angewendet“ werden. Mit Leuten dieser Qualität wird es offensichtlich keine „100 % Erneuerbar“ geben.

 

In diesem gut verspargelten Bundesland wohnt die deutsche Offshore-Windenergie-Industrie. Überraschend, dass nach einer Studie der Uni Kiel trotzdem nur 0,6 % der Gesamtbeschäftigten im Land bei „Erneuerbaren“ arbeiten, in ganz Deutschland sind es etwa 0,8 %. Die Offshore-Ausbauziele hat die Bundesregierung inzwischen deutlich gekürzt – ein Glück für die Verbraucher angesichts der Offshorehaftungsumlage nach Gutsherrenart.

Verdienst ohne Arbeit gibt es dagegen für die Verpächter von Grundstücken für Windkraftanlagen. Knapp 45.000 Euro beträgt die durchschnittliche Jahrespacht, und das ist meistens nur Zubrot. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Arbeitnehmergehalt betrug 2015 ganze 32.643 Euro.

 

Missionarisch und die Realitäten vollständig ausblendend reisen dennoch Grünenpolitiker durchs Land und hausieren mit „täglich neu entstehenden Jobs bei den Erneuerbaren“. Sie versteigen sich dazu, öffentlich zu fordern, dass „in der Kohle“ keine Jugendlichen mehr ausgebildet werden sollen. Abgesehen davon, dass diese dort normale anerkannte Berufe mit IHK-Abschluss erwerben und die Ausbildungsquoten in Kohle und konventioneller Energie teilweise immer noch über dem Industriedurchschnitt liegen, können Ausbildungsplätze bei den Erneuerbaren kaum genannt werden. Vielleicht unter „Handwerk und Sonstiges“.

 

Nach den EEG-Reförmchen ist von einem Wachstum grüner Jobs nichts mehr zu sehen. Die Biomasse stagniert, die Geothermie erfährt viel Gegenwind nach den durch sie verursachten Beben und den üppigen Gebäudeschäden im baden-württembergischen Staufen. Die Wasserkraft ist in Deutschland ausgereizt und jedes nur angedachte Projekt, ob Laufwasser– oder Pumpspeicherkraftwerk, wird von Bürgerinitiativen, oft mit Grünen an der Spitze, verhindert.

 

In unserem Energiewendewunderland werden selbst mit Fördermitteln errichtete Wasserkraftanlagen wieder stillgelegt, wenn die Fischtreppe für die Schuppentiere „schwer zu finden“ ist. So geschehen an der Stepenitz im brandenburgischen Perleberg. Die Vogelwelt erfreut sich leider nicht solch hegender Rücksichtnahme durch die Behörden.

Stabil ist die Wirtschaftslage bei der Windkraft, auch durch einen soliden Exportanteil. Abzusehen ist aber, dass die Plätze an Land und die Akzeptanz knapp werden. Wenn die vor die Stadt gezogenen Besserverdiener von WKA eingekreist werden und die Immobilien an Wert verlieren, setzt auch dort ein Umdenken ein, wo sonst die Huldigung stets steigenden Grünstromanteils zur Lebensphilosophie gehört.

 

Arbeitsplätze entstehen allerdings durch die zunehmende Bürokratisierung der Energiewirtschaft. Der Emissionshandel zwang viele Firmen, neue Abteilungen für den Umgang mit CO2-Zertifikaten zu schaffen, Ministerien und Behörden stellen permanent Personal ein im Bemühen, tausende Gesetze, Verordnungen, Durchführungsbestimmungen zu beherrschen. Beispielsweise schrieb das Bundesumweltministerium schon 2012 vierzig neue Stellen aus zum Management der Energiewende, um „künftige Überraschungen besser zu meistern“. Wenn ein Ministerium sich bei einer von ihm selbst mit verursachten Entwicklung gegen „Überraschungen“ sichern muss, sagt das viel über die Beherrschung des Prozesses aus.

Es gibt kein grünes Jobwunder, schon gar nicht, wenn man eine Bruttorechnung mit den infolge unserer in Europa zweithöchsten Industriestrompreise wegfallenden Arbeitsplätzen aufmacht.

 


Klimakiller, der

Nicht existent. Nein, man kann Klima nicht töten. Auch auf Mars und Venus, auf allen Planeten mit einer Gashülle, gibt es Wetter und damit auch Klima. Es kann höchst verschieden sein, nur tot kriegt man es eben nicht.

 

Kampfbegriff für Spurengase, denen zugeschrieben wird, durch einen zunehmenden Anteil am Gemisch des Atmosphärengases die Treibhauswirkung zu verstärken und damit eine Erhöhung der durchschnittlichen Luft-, Boden- und Wassertemperatur zu verursachen.

 

Obwohl nachgewiesen der Wasserdampf den größten Effekt bewirken soll und es eine größere Anzahl verschiedener Gase gibt, denen man eine Treibhauswirkung nachsagt, wird als „Klimakiller“ fast immer nur das CO2 bezeichnet.

 

Medial dient die stete und gebetsmühlenartig wiederholte Bezeichnung „Klimakiller CO2“ dazu, diesem Gas diese Eigenschaft als erwiesen, unverrückbar, richtig und unzweifelhaft zuzuschreiben. Ebenso werden beispielsweise das Fracking nur unter Voranstellung eines „umstritten“ oder die AfD im Verbund mit „rechtspopulistisch“ genannt. Absicht ist, durch ständige Wiederholung die Glaubwürdigkeit des Attributs zu erhöhen. Dies ist bewährte Propagandapraxis gegenüber für unmündig und kleingeistig gehaltenen Medienkonsumenten. Die Altkommunisten können sich freuen, denn diese bewährte Methode aus Zeiten der DDR-Propaganda ist unbeschadet in die Einheit übergegangen.

Zudem soll suggeriert werden, dass vor allem dieses Gas für einen Klimawandel verantwortlich ist und dabei insbesondere der vom Menschen verursachte Anteil. Geologische, astronomische, solare und vulkanische Einflüsse auf das Klima werden nicht betrachtet.

 

Nichtsdestotrotz ist die Begrenzung von zivilisatorischen Emissionen sehr wohl geboten, denn welche Wirkung sie im chaotischen System der Vorgänge in der Erdatmosphäre im Verbund mit den anderen Einflussgrößen entfalten, lässt sich nur unzureichend ermitteln, geschweige denn vorhersagen – von einer Beeinflussung per Gaspedal („2-Grad-Ziel“) gar nicht zu reden.

 

„Killer“ stellt zudem die Assoziation zu einem Straftäter her, denn hinter dem CO2steht der ach so böse Mensch. Dass dessen verringerte Anzahl am wirksamsten die Emissionen senken würde, traut sich (noch) niemand zu sagen. Aber die bisher erfolgreichste „Klimaschutzmaßnahme“ war eben die Ein-Kind-Politik in China.

Ziel bei der Verwendung dieses Begriffs ist die Erzeugung eines latenten Schuldgefühls in der Bevölkerung, wodurch Widerstand gegen unpopuläre und teure politische Entscheidungen wie die exzessive Inanspruchnahme von Land für Biomasse, Wind- und Sonnenkraft und die unsoziale Umverteilung von Vermögen durch das EEG verringert werden soll.

 

Doch der Weg zu einer Welt, in der Menschen außer dem körpereigenen kein weiteres CO2 mehr emittieren, ist ein weiter. Für die „Dekarbonisierung“ ist eine  „Sektorkopplung“ nötig, also eine hundertprozentige Ausweitung regenerativer Energieerzeugung auch auf Verkehr und Wärme – eben den gesamten Bereich der Primärenergie.

 

Es würde nicht weniger als die von Schellnhuber postulierte „große Transformation“ erfordern, also eine zentralistische Weltregierung mit zwingenden Vorgaben für alle Lebensbereiche mit dem Ziel des Konsumverzichts, der für viele Armut bedeuten würde.

 

Nun sind große infrastrukturelle Projekte, die von Politikern bewegt werden, nur sparsam von Erfolg gekrönt. Da sie dem planwirtschaftlichen Ansatz folgen und als Anreize nur Steuergeld, Verbote und Subventionen zu bieten haben, aber eben keinen Wettbewerbsgedanken, droht ein realsozialistisches Scheitern.

 

Selbst die isolierte deutschnationale Stromwende ist deutlich komplexer als beispielsweise der Bau eines bisher nur auf dem Landweg erreichbaren Flughafens BER.

 

Der „Klimakiller“ ist ein Gespenst und der verbissene, jede Abwägung vermissende Kampf gegen ihn droht zum Killer unseres Gemeinwesens zu werden. Tröstlich zu wissen, dass noch nie ein Energiekonzept einer Bundesregierung wirklich eingetreten ist und dass Ideologien auch hin und wieder gekillt werden.

 


Meiler, der

Häufige verwendete Bezeichnung konventioneller Kraftwerksanlagen, insbesondere als Kohlemeiler oder Atommeiler durch Laien, Journalisten und andere Ahnungslose.

 

Als Meiler bezeichnet man temporär errichtete Öfen ohne tragende Struktur, in die Holz, Ziegel oder anderes geschichtet wird, um nach langsamem Abbrand Holzkohle, Ziegel oder andere Produkte zu erhalten.

 

In der Tat wurden in ersten Forschungsreaktoren, z.B. durch Enrico Fermi, Uran und Graphit aufgeschichtet, um erste Reaktionen zu erzeugen. Das hat aber mit heutigen Kernreaktoren genau so wenig zu tun wie ein Holzkohlemeiler im Wald mit den Großdampferzeugern heutiger Kraftwerke.

 

Ziel der Verwendung dieses Begriffs ist es, die Assoziation zu altertümlicher und überholter Technik zu wecken.

 


Klimaneutralität, die

Wenn man davon ausgeht, dass der Begriff „Klima“ die Gesamtheit aller meteorologischen Vorgänge an einem bestimmten Ort über einen längeren Zeitraum beschreibt, lässt einen diese Bezeichnung vollkommen ratlos zurück. Der Begriff „Klimaneutralität“ ist ein bezeichnendes Beispiel dafür, wie die Bezeichnung „Klima“ an jeder passenden und unpassenden Stelle inflationär an andere Begriffe angepappt wird, übertroffen vermutlich nur von den Präfixen „Öko“ oder „Bio“.

 

Was meint also das Grünsprech? Gemeint ist, dass ein Brennstoff beim Verbrennen nur so viel CO2 erzeugt, wie er vorher als Pflanze der Atmosphäre entzogen hat. Es stärkt also das gute Gewissen derjenigen, die mit Holz, Pellets oder Biogas Wärme erzeugen. Ist es auch realistisch? Nein, denn komplett CO2-neutral ist nur der Baum, der natürlich im Wald verfault. Sobald Biomasse geerntet und transportiert, vielleicht noch getrocknet und gepresst werden muss, ist die Bilanz eindeutig nicht mehr ausgeglichen, zumal durch den geringen Heizwert der Transport- und Bearbeitungsaufwand bezogen auf den Energieinhalt sehr hoch ist. Zudem bezieht sich die Betrachtung ausschließlich auf CO2. Andere Emissionen, die bei der Verbrennung auftreten, insbesondere die Gifte Stickoxid, Kohlenmonoxid und Staub, werden geflissentlich nicht betrachtet. Wir empfehlen einen Rundgang im Oktober bei nebligem Wetter durch neugebaute Eigenheimsiedlungen am Rande der Stadt, wenn Herr Oberstudienrat, Frau Zahnärztin und der Dezernent aus der Umwelt-Verwaltung ihre Kamine unter Feuer setzen. Dann gibt es Smog in Reinkultur – aber „klimaneutral“.

Übrigens hängt alles vom Betrachtungszeitraum ab. Wählt man ihn groß genug, ist auch die Kohle „klimaneutral“, überdies unbehandelt und 100% Bio.

 


Klimasünder, der

Wer kann sich gegen beobachtete meteorologische Vorgänge über lange Zeiträume, also im Grunde Statistiken, versündigen? Vielleicht sind Leute gemeint, die diese Statistiken fälschen? Dann wird man eventuell beim IPCC unter dem Stichwort „Climategate“ fündig. Aber das ist von der einschlägigen Fraktion sicher nicht gemeint.

 

Der Begriff bezieht sich auf Menschen, Betriebe oder ganze Staaten, die nach Meinung der Weltretter mehr als erlaubt (?) CO2 ausstoßen, sei es als Pro-Kopf-Angabe oder in absoluter Menge. Mit „Sünder“ wird deutlich, dass es sich bei der Klimadiskussion nicht mehr um wissenschaftlichen Diskurs, Thesen und Beweise handelt, sonder um eine Ersatzreligion, die nur noch zwischen Gläubigen und Ungläubigen, Rechtschaffenen und eben Sündern unterscheidet.

Die Tatsache, dass der Pro-Kopf-Ausstoß von CO2 im Kongo deutlich niedriger ist als in Norwegen, hat weniger damit zu tun, dass die Norweger Sünder sind, sondern dass im Kongo nicht geheizt und kaum Industrie versorgt werden muss. Aber zu viele Details irritieren nur und halten eventuell vom Beichtstuhl fern.

Obgleich Klimawissenschaftler selbst stets betonen, wie groß die Schwankungs-breiten und Unschärfen ihrer Voraussagen sind (und sie bisher auch nicht eingetreten sind) beharren die Klimahysteriker auf unverrückbarem Glauben.

 

Wissen ist eher suspekt und dem politischen Ziel abträglich. Ziel ist, bei gutgläubigen Menschen ein schlechtes Gewissen zu erzeugen, das wiederum ihr Verbraucher-verhalten lenkt und sie die hohen Zahlungen für Energiesubventionen an die Ökoindustrie klaglos hinnehmen lässt.